Die Swiss Indoors in Basel sind das letzte ATP500 des Jahres, das zeitgleich mit den zur selben Kategorie zählenden Erste Bank Open in Wien stattfindet und traditionell zahlreiche Spitzenspieler anzieht, zumal noch die Hälfte der acht Startplätze für die ATP Finals offen sind. Vier Stars aus den Top Ten und ein Cut-off bei Weltranglistenposition 43 zeugen von der hohen Qualität des Feldes.
Bereits fix für den Saisonabschluss qualifiziert ist die Nummer eins des Turniers, Carlos Alcaraz (Update: Alcaraz hat seine Teilnahme kurzfristig abgesagt). Vorjahresfinalist Holger Rune kämpft ebenso noch um das Ticket nach Turin wie sein skandinavischer Intimfeind Casper Ruud.
Mit Taylor Fritz, Hubert Hurkacz und Alex de Minaur machen sich weitere Profis Hoffnungen, in der Schweizer Kulturhauptstadt wertvolle Punkte im Ringen um die Teilnahme bei den Finals zu ergattern.
Nach einem Kommunikationsfehler zwischen ATP und Spieler ist Felix Auger Aliassime in der St. Jakobshalle auf eine Wildcard angewiesen, der Titelverteidiger hat jedoch kaum noch Aussichten auf die Qualifikation für Turin.
Die beiden Lokalmatadoren Stan Wawrinka und Dominic Stricker lassen sich das Heimspiel ebenso wenig entgehen, wie der Warsteiner Jan-Lennard Struff und Evergreen Andy Murray.
Der Hauptbewerb des 32er-Rasters startet am Montag, den 23. Oktober, am darauffolgenden Sonntag, den 29. Oktober, findet das Finale statt.
Seit seinem Wimbledon-Sieg im Juli läuft es nicht für Carlos Alcaraz. Wobei die Nummer zwei der Welt freilich nach anderen Standards gemessen wird als andere Profis. Mit Ausnahme des Finales von Cincinnati war seit dem Umstieg im Sommer auf Hardcourt stets vor dem Schlusstag Endstation, beim Masters-Event in Shanghai scheiterte der Spanier gar im Achtelfinale an Altstar Grigor Dimitrov.
Und dennoch: Alcaraz verzeichnete in dieser Saison bereits 63 Matchsiege, sechs mehr als 2022, seine sechs Titelgewinne bedeuten auch einen mehr als in der gesamten letzten Spielzeit. Abgesehen vom Triumph bei den Next Gen Finals 2021, wartet der 20-Jährige allerdings noch auf seinen ersten regulären Turniererfolg in der Halle. Ist es in Roger Federers Heimatstadt so weit? (Update: Carlos Alcaraz nimmt aufgrund einer Verletzung nicht teil.)
Aktuell läuft es nicht so rund für Carlos Alcaraz, in Basel ist er dennoch Favorit.MehrWeniger
Gespannt darf man auf den Auftritt von Holger Rune sein. Aber nicht etwa, weil der dänische Rüpel derzeit herausragendes Tennis spielt. Ganz im Gegenteil, von seinen sieben Matches seit Wimbledon verlor der 20-Jährige sechs. Vor einigen Tagen verpflichtete der diese Woche in Stockholm topgesetzte Rune aber Boris Becker als neuen Coach, der seinerseits einst Novak Djokovic nach einer veritablen Schaffenskrise zurück an die Weltspitze führte.
Auch Casper Ruud sucht in diesem Jahr nach seiner Form. Vereinzelte Ausreißer auf Sand wie der Finaleinzug in Roland-Garros können nicht die schwache Saison überdecken, auf Hartplatz weist der Norweger 2023 eine ausgeglichene Bilanz von elf Siegen und elf Niederlagen auf.
Besser läuft es für Taylor Fritz, der immerhin drei ATP-Trophäen in diesem Jahr stemmen durfte, allesamt auf festem Untergrund. In Shanghai verlor der aktuell wie Ruud in Tokio spielende US-Boy überraschend in Runde zwei, der deutlich schnellere GreenSet-Belag in Basel sollte dem Aufschlaggiganten aber wesentlich mehr liegen.
Neuer Coach, mehr Erfolg? Holger Rune trainert jetzt mit Boris Becker.MehrWeniger
Mit viel Selbstvertrauen wird Hubert Hurkacz nach einem Stopp in der japanischen Hauptstadt vom Asian Swing nach Europa zurückkehren. Der Weltranglistenelfte holte in Shanghai den zweiten Masters-Titel seiner Karriere, nachdem er im Finale einen Matchball gegen Andrey Rublev abgewehrt hatte.
Der Pole hält in ATP-Endspielen damit bei sieben Siegen und nur einer Niederlage, ebenfalls bei einem 1000er-Turnier in Montreal. Zwei seiner Turniererfolge feierte Hurkacz übrigens bei Indoor-Events, 2021 in Metz, im Februar in Marseille.
Das Feld komplettieren gefährliche Außenseiter wie Nicolas Jarry, Tallon Griekspoor, Ugo Humbert, Alejandro Davidovch Fokina (abgesagt), Laslo Djere, Adrian Mannarino, Christopher Eubanks und der stets unberechenbare Alexander Bublik.
Unser Tipp für die Swiss Indoors: Sebastian KordaMehrWeniger
Und der Titelverteidiger? Felix Auger Aliassime laborierte in diesem Jahr lange mit Knie- und Schulterproblemen und kam nie richtig in Schwung. Fazit: Elf Auftaktniederlagen 2023, zuletzt vier in Folge.
Tipp von tenniswetten.de:
Weltranglistenposition, Titelanzahl, Saisonbilanz und selbst die jüngsten Resultate ergeben eine glasklare Favoritenrolle für Carlos Alcaraz, auch wenn der Schützling von Juan Carlos Ferrero seit dem Abschied vom Rasen kein Turnier mehr gewinnen konnte. Richtet man sich nach der Formkurve, wäre der an Nummer fünf der Setzliste gereihte Shanghai-Sieger Hubert Hurkacz erster Herausforderer des Mannes aus El Palmar.
Wer aber attraktivere Wettquoten sucht, sollte ein Auge auf Sebastian Korda werfen. Weil er sich in Melbourne am Handgelenk verletzt hatte, konnte der Sohn des einstigen Australian-Open-Gewinners Petr und Bruder der beiden Golf-Stars Nelly und Jessica drei Monate gar nicht trainieren, startete dann nach einer beschwerlichen Sandplatzsaison aber dann richtig durch. In Astana scheiterte der 23-Jährige erst im Finale, in Shanghai musste er sich im Halbfinale dem späteren Champion Hurkacz beugen.
Der stets aggressiv agierende Korda besticht durch eine ausgezeichnete Beinarbeit und geringe Fehlerquote und gibt selbst gerne den Takt an, was ihm auf einem der schnellsten Böden auf der ATP-Tour ebenso Vorteile verschaffen sollte wie in der im Regelfall recht kühlen Arena von Basel entgegenkommen sollte. An Selbstvertrauen mangelt es Amerikaner, der seinen bisher einzigen Turniersieg vor zweieinhalb Jahren in Parma feierte, auch nicht, behauptet er doch von sich selbst, schon jetzt über alle Fähigkeiten für einen Grand-Slam-Titel zu verfügen.
Wettquoten vom 27.10.2023, Text Stand vor Turnierbeginn – Bitte beachte, dass die Quoten der Buchmacher sich laufend ändern können / Der Quotenvergleich ist nur eine Auswahl der Redaktion / Es gelten die AGBs der Anbieter / Wetten erst ab 18+ / / Alle Angaben ohne Gewähr
Die Swiss Indoors zählen zu den prestigeträchtigsten und traditionsreichsten Hallenturnieren auf der Tour. Seit 1970 wird das ATP500 in Basel ausgetragen, 2020 und 2021 fiel das Event der Coronavirus-Pandemie zum Opfer.
Bei der Premiere wurde noch in einer Traglufthalle in Muttenz östlich von Basel gespielt, der in Jeans angetretene Schopfheimer Klaus Berger durfte sich über eine Armbanduhr als Siegerpreis freuen.
Fünf Jahre später wurde die St. Jakobshalle eröffnet, in der u.a. auch Welt- und Europameisterschaften im Handball und Eishockey, internationale Springreitturniere, Titelkämpfe im Boxen sowie zwölf Ausgaben von „Wetten, dass…?" in Szene gingen.
Das Fassungsvermögen der am südlichen Stadtrand gelegenen, 2800 Quadratmeter großen Multifunktionsarena wurde nach der um 105 Millionen Franken erfolgten Generalsanierung 2015 auf 12.400 Plätze erweitert.
1977 wurde das Turnier in den Grand Prix Tennis Circuit aufgenommen, dem Vorläufer der heutigen ATP-Tour. Ab 1990 war man Teil der ATP International Series, seinerzeit die unterste Turnierebene. Seit 2009 hält Basel den damals neugeschaffenen 500er-Status.
Mit der Aufwertung der Veranstaltung avancierten die Swiss Indoors gleichzeitig zum drittgrößten Hallenturnier der Welt nach den beiden Masters-Events in Paris-Bercy und Shanghai. Das ATP1000 in China findet, nachdem es wegen der Pandemie für drei Jahre ausgesetzt worden war, seit 2023 wieder regulär statt.
In der Siegerliste des Turniers finden sich illustre Namen wie Jan Kodes, Björn Borg, Guillermo Vilas, Ivan Lendl, Yannick Noah, Stefan Edberg, John McEnroe, Boris Becker, Michael Stich, Jim Courier, Pete Sampras, Novak Djokovic, Juan Martin de Potro und Marin Cilic.
Rekordsieger ist aber Roger Federer, der in seiner Heimatstadt zehnmal triumphierte, davon bei den letzten drei Ausgaben von 2017 bis 2019. Zudem stand der 20-fache Grand-Slam-Champion fünf weitere Male in der St. Jakobshalle im Finale.
Der Maestro hält noch weitere Rekorde in Basel: Federer trat bei 19 Ausgaben der Swiss Indoors an, bestritt mit 84 Matches mehr Partien als jeder andere, gewann davon 75, und ab 2006 erreichte er zehnmal in Serie das Finale.
Traditionell finden die Swiss Indoors parallel zu den Erste Bank Open in Wien in der letzten Oktober-Woche statt. Die Qualifikation startet am Samstag, den 21. Oktober, die Auftaktmatches des Hauptbewerbs am folgenden Montag. Das Endspiel steigt am Sonntag, den 29. Oktober um 15:30 Uhr, zweieinhalb Stunden zuvor betreten die vier Doppelfinalisten den Court.
In der Schweiz bzw. über Kabel in der gesamten DACH-Region überträgt SRF Zwei jeden Tag die Topspiele der Swiss Indoors live im linearen Fernsehen, zudem sind die Matches auch über Sky Deutschland, Rechteinhaber der ATP-Tour, zu sehen. Online kann man sämtliche Partien über die App Sky Go des Pay-TV-Senders auf mobilen Geräten streamen.
Wie findet man die besten Wetten zu den Swiss Indoors?
Aufgrund der drei noch offenen Plätze für die ATP Finals in Turin und der vielen im Topf liegenden Punkte stellt sich ein prominentes Teilnehmerfeld in der St. Jakobshalle ein. Mit dem Turnier in Wien gibt es in jener Woche auch nur eine Konkurrenzveranstaltung auf der Tour, die WTA macht in diesem Zeitraum zwischen dem 1000er in Guadalajara und den Finals in Fort Worth Pause.
Dementsprechend blicken die Buchmacher ganz genau nach Basel. Alle auf Sportwetten spezialisierten Portale bieten von Einzelspielwetten über Kombinationswetten bis hin zu Langzeitwetten das volle Programm.
Auf welchem Belag werden die Swiss Indoors gespielt?
Lange Zeit wurde in der St. Jakobshalle zwischen Teppich und Hartplatz gewechselt. Doch schon seit längerer Zeit verzichtet die ATP-Tour gänzlich auf den gespannten Belag, Basel verabschiedete sich 2006 endgültig vom Teppich. Fünf Jahre später änderte man nicht nur die Farbe des Untergrunds von Rot auf Blau, sondern setzte auch auf den Hardcourt des in Barcelona ansässigen Unternehmens GreenSet.
Grund dafür war nicht allein, dass auch das im Anschluss stattfindende Masters in Paris-Bercy und die ATP Finals in Turin auf dem Belag des renommierten Platzherstellers ausgetragenen werden. Die Turnierveranstalter bemühten sich auch stets, die optimalen Bedingungen für Lokalmatador Roger Federer zu schaffen. Die in Basel verwendete Mischung ergibt nämlich einen deutlich schnelleren Ballabsprung als etwa jene bei den Australian Open, wo ebenfalls auf GreenSet aufgeschlagen wird. Als Spielgerät kommt übrigens mit dem Dunlop ATP der am häufigste verwendete Ball auf der Herren-Tour zum Einsatz.
Seit 25 Jahren bin ich als Sportjournalist für meinungsbildende überregionale Medien tätig und habe u.a. von Olympischen Spielen, Fußball-Weltmeisterschaften und Tennis-Grand-Slam-Turnieren vor Ort berichtet. Durch die Pressearbeit für nationale Sportverbände und Fernsehsender ist mir zudem auch die PR- und Kommunikationssparte der Branche bestens vertraut. Dem Tennissport fühle ich mich als passionierter Hobbyspieler nicht nur beruflich eng verbunden.
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