Im ersten Halbfinale des Herren-Einzelbewerbs bei den United Stetes Tennis Championships 2025 kommt es zum Duell der Generationen: Altmeister Novak Djokovic fordert am Freitag im Arthur Ashe Stadium von New York Jungstar Carlos Alcaraz. Der Spanier geht als Favorit in das Match, doch spricht auch einiges für den Serben.
Die Saison von Novak Djokovic verläuft keineswegs schlecht, dennoch hätte sich der erfolgreichste Spieler der Tennisgeschichte wohl mehr erhofft. 31 Siegen stehen neun Niederlagen gegenüber, sechs davon jedoch gegen Akteure, die in der Weltrangliste jenseits von Position 30 klassiert sind.
Die anderen drei Partien verlor er gegen Top-2-Spieler, allesamt bei den vorangegangenen Grand Slams, und immer im Semifinale, wo nun wieder eine Nummer zwei auf ihn wartet. Der 38-Jährige ist bei seiner Turnierplanung noch einmal deutlich selektiver geworden, die letzten zwei Events vor den US Open bestritt er in Roland Garros und Wimbledon. Davor hatte Djokovic in Genf seinen langersehnten 100. ATP-Titel geholt, den ersten in dieser Saison.
Wesentlich mehr Erfolge hat Carlos Alcaraz in diesem Jahr vorzuweisen. Von zwölf Turnierteilnahmen holte er bei Hälfte auch den Pokal, darunter den Titel bei den French Open. Und der 22-Jährige befindet sich aktuell in bestechender Form. Am Freitag strebt er sein achtes aufeinanderfolgendes Finale an, in den jüngsten 46 Matches musste er sich lediglich zweimal geschlagen geben.
Wettquoten vom 3.9.2025 – 18:00 Uhr – Bitte beachte, dass die Quoten der Buchmacher sich laufend ändern können / Der Quotenvergleich ist nur eine Auswahl der Redaktion / Es gelten die AGB der Anbieter / Wetten erst ab 18+ / Alle Angaben ohne Gewähr
In den letzten Monaten entstand verstärkt der Eindruck, dass der Abstand zwischen den beiden Branchenführern Jannik Sinner und Carlos Alcaraz zum Rest der Welt stetig größer wird. Im gleichen Maße schien Novak Djokovic durch unerwartete Niederlagen mehr und mehr den Anschluss zu verlieren. Allerdings vermochte der Belgrader bei den Grand Slams auch stets sein bestes Tennis abzurufen.
Unter dem Strich reichte es aber nie für einen neuerlichen großen Wurf, was freilich auch den internationalen Wettanbietern nicht entging. Folgerichtig geht der Spanier für die Buchmacher als klarer Favorit in das Semifinale. Seine Siequoten liegen mit Schnitt bei 1,25, jene für den Herausforderer pendeln wiederum zwischen 3,85 und 4,00.
Das Alter, die Physis und die Form sprechen für Alcaraz. Dass die Wettquoten aber nicht noch weiter auseinandergehen, liegt einerseits am Lebenslauf von Djokovic, zum anderen an der stolzen Bilanz in den direkten Duellen. Der Weltranglistenzweite, der in New York bei einem besseren Abschneiden als Sinner wieder den Tennisthron erklimmen würde, spielt nicht gerne gegen den sportlich besten Tennisprofi aller Zeiten.
Schafft es Djokovic, wie bei den Australian Open, in den Kopf von Alcaraz zu gelangen, könnte das Publikum im Arthur Ashe Stadium einen offenen Schlagabtausch bezeugen. Doch wenn der sechsmalige Grand-Slam-Sieger sein Spiel fokussiert durchzieht, muss der Evergreen sogar aufpassen, nicht völlig unter die Räder zu geraten.
In Anbetracht der Bühne im größten Tennisstadium auf dem Planeten geht das Expertenteam von tenniswetten.de nicht davon aus, dass sich ein meistens unter dem Blicken der Weltöffentlichkeit zur Höchstform auflaufender Novak Djokovic wehrlos abschießen lässt. Letztlich wird es aber gegen einen derzeit entfesselt auftretenden Carlos Alcaraz, der auch aus den jüngsten Niederlagen gegen den Serben seine Lehren gezogen haben dürfte, nicht reichen.
Unser Tipp: Die Nummer zwei des Turniers setzt sich in vier Sätzen durch, Bet-at-home multipliziert für dieses Ergebnis den Einsatz im Erfolgsfall mit 3,50.
Mit Novak Djokovic hatte Alcaraz in der Vergangenheit immer seine Probleme. Im Head-to-Head führt der 24-fache Grand-Slam-Champion mit 5:3, auch den einzigen Vergleich in der laufenden Spielzeit entschied er im Viertelfinale der Australian Open für sich. Davor hatte sich der Djoker im olympischen Goldmatch von Paris 2024 durchgesetzt. Die Bilanz bei den Majors ist mit je zwei Siegen zwar ausgeglichen, die drei bisherigen Duelle auf Hardcourt gingen aber alle an den Weltranglistensiebenten.
Was spricht für US Open Halbfinalsieg von Novak Djokovic?
Nach dem elften Sieg im elften Match gegen Taylor Fritz zog Novak Djokovic in sein 53. Grand-Slam-Semifinale ein, sein 14. in Flushing Meadows, wo er 2023 auch seinen letzten Major-Triumph eingefahren hatte. Mit dem 25. Titel bei einem der vier größten Tennisturniere der Welt würde er geschlechterübergreifend eine alleinige Bestmarke in Grand-Slam-Einzelbewerben aufstellen.
Ein interessanter Vergleich untermauert die enorme Erfahrung des Außenseiters. Insgesamt konnte der viermal zum King of Queens gekürte Djokovic 95 Partien im USTA Billie Jean King National Tennis Center von New York gewinnen, dem gegenüber hat Carlos Alcaraz bisher 95 Grand-Slam-Matches in seiner Karriere gespielt.
Wie allein seine diesjährige Bilanz bei Majors beweist, vermag Djokovic stets mit der Aufgabe zu wachsen, auch das positive Head-to-Head gegen seinen kommenden Widersacher ist ein Beleg für diese Gabe. Vor gröberen Schwierigkeiten wurde der Wahlmonegasse auf seinem Weg in die Vorschlussrunde der diesjährigen Veranstaltung nicht gestellt, auch wenn er in drei Matches jeweils einen Satz abgeben musste.
Ein Pluspunkt für die Nummer sieben der Setzliste könnte die mentale Ebene sein. Bei seinem 80. Gand Slam weiß der Routinier genau, dass ihm nicht mehr viele Möglichkeiten bleiben, sein Spielstil ist auch wesentlich mehr auf den Endzweck ausgerichtet als jener vom verspielten Alcaraz, der phasenweise das Showelement zu sehr in den Vordergrund rückt.
Was spricht für US Open Halbfinalsieg von Carlos Alcaraz?
Bei seinem 19. Major-Antreten ist Carlos Alcaraz zum 13. Mal in die zweite Woche vorgestoßen, am Freitag bestreitet er sein neuntes Semifinale der höchsten Kategorie. Mittlerweile hat der Mann aus El Palmar in der Open Era ebenso viele Grand-Slam-Vorschlussrunden vor seinem 23. Geburtstag erreicht wie die beiden Schweden Mats Wilander und Björn Borg, frühreifer waren in jenem Alter lediglich Rafael Nadal und Boris Becker mit zehn Auftritten in diesen Turnierphasen.
Erstmals war Alcaraz der Sprung unter die letzten Vier bei den US Open 2022 gelungen, wo er prompt sein Premieren-Major holte. Mit einer Siegquote von 88 Prozent ist der Laykold-Belag von Flushing Meadows auch ein überaus guter Boden für den Weltranglistenzweiten.
Im laufenden Turnier stürmte Alcaraz förmlich durch die ersten fünf Etappen. Einen Satzverlust musste er bislang nicht hinnehmen, die im Achtelfinale mit Arthur Rinderknech am Court verbrachten 2:12 Stunden bildeten seinen längsten Arbeitstag 2025 im Big Apple.
Schlüssel seines Durchmarsches im Bewerb ist die Spieleröffnung. Mit dem ersten Aufschlag macht Alcaraz 84 Prozent der Punkte, mit dem zweiten sind es 64, beides absolute Topwerte. Zwar hinkt Djokovic in diesem Bereich mit 78 bzw. 59 Prozent nicht viel nach, einen klaren Vorteil dürfte der 16 Jahre jüngere Iberer allerdings in der physischen Komponente aufweisen.
Zudem wird Entertainer Alcaraz mit Sicherheit die Zuschauer auf seine Seite ziehen können. Wie sehr sich Djokovic von den teils ungehobelten New Yorkern aus dem Konzept bringen lässt, könnte die Partie mitentscheiden.
„Der Turnierplan mit zwei freien Tagen hilft mir sehr", glaubt Novak Djokovic diesmal körperlich besser auf das Semifinale vorbereitet zu sein als auf jenes in Wimbledon gegen Jannik Sinner. „Aber ich hatte im zweiten und dritten Satz des Viertelfinales gegen Taylor Fritz nicht den Eindruck, dass ich gut spiele. Ich habe den Ball nicht am Schläger gespürt. Ich wollte nur in der Rallye bleiben und irgendwie überleben. Danach habe ich wieder zu meinem Spiel gefunden."
Gleichzeitig ist ihm bewusst, dass die anstehende Aufgabe nicht einfacher wird. „Ich werde versuchen, mich so gut wie möglich zu regenerieren, entspannt zu bleiben und am Freitag bereit zu sein."
„Ich wünsche mir nichts mehr, als fit genug zu, um potenziell fünf Sätze gegen Carlos spielen zu können. Dazu braucht es mein bestes Tennis. Aber ich mag es, gegen die Besten anzutreten."
– Novak Djokovic
Dass es bis zum Titelgewinn noch ein weiter Weg ist, verstehe sich von selbst. „Wir müssen nicht viele Worte über Jannik und Carlos verlieren. Sie sind die besten Spieler der Welt, bestimmen bisher das Turnier und jeder erwartet sie im Finale. Ich werde aber nicht mit der weißen Fahne auf den Platz gehen, sondern alles probieren, um die Party crashen. Und im Endeffekt bringe ich in diesem Jahr bei den Grand Slams meine besten Leistungen."
Ort des Geschehens: das Arthur Ashe Stadium in New YorkMehrWeniger
Selbiges behauptet auch Carlos Alcaraz von sich. „Ich habe im Viertelfinale gegen Jiri Lehecka fast ein perfektes Match abgeliefert, fühle mich großartig und habe nur noch zwei Schritte vor mir." Vor allem den Aufschlag habe er in dieser Saison entscheidend weiterentwickelt. „Mir war wichtig, das Percentage hochzuhalten."
Seine Neigung zum Spektakel will er bei allen Nachteilen nicht ablegen.
„Klar verliere ich viele Punkte, weil ich manchmal den unmöglichen Schlag probiere. Aber wenn es klappt, gibt mir das einen enormen Schub. Und oft genug geht es auch gut aus."
– Carlos Alcaraz
An seiner Körpersprache hat Alcaraz ebenfalls gearbeitet, nachdem ihn Djokovic in Melbourne auch mental in die Knie gezwungen hatte. „Zeige ich zwischen den Punkten körperliche Präsenz und eine gute Einstellung, signalisiere ich damit auch dem Gegner, dass auf ihn noch ein sehr schweres Match zukommt, wenn er mich schlagen will. Aber ich weiß, wie hart es gegen Novak wird. Er wirkt extrem ambitioniert."
Tobi hat die Halbfinalvorschau Djokovic - Alcaraz verfasst
Seit 25 Jahren bin ich als Sportjournalist für meinungsbildende überregionale Medien tätig und habe u.a. von Olympischen Spielen, Fußball-Weltmeisterschaften und Tennis-Grand-Slam-Turnieren vor Ort berichtet. Durch die Pressearbeit für nationale Sportverbände und Fernsehsender ist mir zudem auch die PR- und Kommunikationssparte der Branche bestens vertraut. Dem Tennissport fühle ich mich als passionierter Hobbyspieler nicht nur beruflich eng verbunden.
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