Serena Williams: Ein letzter Angriff auf den Major-Rekord?

tobi-redaktionTobi
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Will man der Agentin von Serena Williams Glauben schenken, dann steht für die 23-fache Grand-Slam-Siegerin die Familie unangefochten an oberster Stelle. Dennoch dürfte die 40-Jährige die Jagd auf den Major-Rekord von Margaret Court noch nicht aufgegeben haben. Für die Australian Open hat sie sich jedenfalls fit gemeldet.

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Ein Major fehlt - seit vier Jahren

Im September feierte Serena Williams ihren 40. Geburtstag. Und seit mittlerweile vier Jahren läuft die Amerikanerin diesem einen Grand-Slam-Triumph auf Margaret Courts Allzeit-Rekord von 24 Majors hinterher.

Sieht die Grande Dame des internationalen Tennissports diesen fehlenden Titel als unerledigtes Geschäft, dem sie auch 2022 mit Vehemenz nachgehen wird? Oder möchte sie den Fokus verstärkt auf ihre zahlreichen anderen Rollen und Verpflichtungen legen: als Mutter, Unternehmerin, Ehefrau, Modeexpertin? Ein klares Statement hat man von der 73-fachen Turniergewinnerin diesbezüglich nicht gehört.

Anlässlich Williams' 40sten Geburtstags veröffentlicht der offizielle YouTube-Kanal der US Open eine Zusammenfassung der „40 Greatest Moments" aus der Karriere der US Amerikanierin.


Richtiges Work-Life-Balance gesucht

Wofür auch immer sie sich entscheidet, wird die Richtung von einigen korrelierenden Dingen und auch den rauen Tatsachen abhängen, mit denen sich ein alternder Champion befassen muss. Der große rosa Elefant im Zimmer heißt Familie.

Serena prahlt regelmäßig damit, noch nie eine Nacht fern ihrer vierjährigen Tochter Alexis Olympia verbracht zu haben, was angesichts des Nomadenlebens einer professionellen Tennisspielerin erstaunlich sein mag. Und kürzer getreten ist die langjährige Weltranglistenerste, die aktuell Position 41 im WTA-Ranking belegt, seit Olympias Geburt kaum, nahm sie doch an 13 der letzten 15 Grand-Slam-Turniere teil.


Tochter Alexis Olympia ist auch am Court mit dabei.

Familie im Vordergrund

Eine durchaus beachtliche Bilanz, zieht man die Opfer in Betracht, die ihr Engagement rund um ihre Tochter, ihren Ehemann und anderen Interessen erfordert. „An oberster Stelle steht bei ihr die Familie", sagte Serenas Agentin Jill Smoller jüngst im Podcast „The Goat" der beiden Ex-Spielerinnen Chanda Rubin und Zina Garrison. „Olympia hat absolute Priorität. Ihr Wohlergehen rückt alles andere in den Hintergrund."


In den sozialen Medien zeigt Williams gerne Szenen aus ihrem Privatleben.

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Ihr letztes Major gewann die vierfache Olympiasiegerin allerdings unmittelbar vor ihrer Babypause in Melbourne 2017. Nach ihrem Comeback erreichte die Williams vier weitere Grand-Slam-Finals - und verlor sie alle glatt in zwei Sätzen.

Start bei den Australian Open

Zwar verriet die Jungmutter vor wenigen Tagen in der Late-Night-Show „Jimmy Kimmel Live", bei den Australian Open in Melbourne ein Comeback feiern zu wollen. Der australische Bundesstaat Victoria hat allerdings stets überaus restriktive Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie gesetzt. Die Veranstalter des Turniers haben bislang noch kein Protokoll bekanntgegeben, welche Restriktionen auf Aktive und deren Begleiter bei der anhaltend volatilen Gesundheitslage zukommen.

Serena Williams bei Jimmy Kimmel.


Mit 40 Jahren tritt der siebenfache Australian-Open-Champion freilich auch gegen den Faktor Zeit an, Gesundheitszustand und Fitness-Level stellen weitere Fragezeichen dar. Das letzte Mal sah man Williams in Wimbledon auf einem Tennisplatz. Damals brach sie ihr Erstrundenmatch ab und humpelte vom rutschigen Rasen. Die Verletzung an der Kniesehen machte eine Rückkehr auf die Tour in diesem Jahr unmöglich.

Wie fit ist Serena wirklich?

Vor wenigen Wochen schrillten bei den Williams-Fans neuerlich die Alarmglocken, als sie in einem emotionalen Twitter-Post zu einem Benefizlauf zugunsten der Krebsforschung aufrief, nachdem ihre langjährige Physiotherapeutin und Freundin Esther Lee mit Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert wurde. „Meldet euch wie ich an", sagte sie im Kurzvideo unter Tränen. „Ich werde gehen, laufen kann ich nicht."

hinweis ausrufezeichenDer wohl spannendste Aspekt bei ihrer Jagd nach Major Nummer 24 bleibt, welche Wertigkeit sie dem Rekord von Margaret Court überhaupt zubilligt. Immerhin gewann die Australierin mehr als die Hälfte ihrer Grand-Slam-Titel vor 1969, ehe die Open Era ein Antreten der weltbesten Spielerinnen auf den größten Bühnen des Sports gestattete.

Court auch in Australien unter Beschuss

Zudem holte die wegen ihrer ungebrochen homophoben Haltung schwer in der Kritik stehende und deshalb auch in ihrer Heimat in Ungnade gefallene 79-Jährige elf ihrer Major-Triumphe in Melbourne - zu einer Zeit, als noch die meisten Top-Akteure die beschwerliche Reise nach Down Under scheuten.

Williams, die zweifellos profilierteste Spielerin der jüngeren Vergangenheit, hat sich selbst nie zu diesem Thema geäußert. Das Urteil der Tennisexperten über den virtuellen Titel der Greatest of All Time wurde allerdings bereits gefällt.

Schon jetzt schon die Größte aller Zeiten?

Für mich ist ihr Vermächtnis schon besiegelt", legte sich ESPN-Kommentatorin Chris Evert, selbst eine der erfolgreichsten Spielerinnen der Tennisgeschichte, während Serenas Kurauftritt in Wimbledon fest. „Auch wenn sie keinen Grand-Slam-Sieg mehr feiern und Margaret Court nicht einholen sollte, bleibt sie noch immer die Größte."

„Für mich ist ihr Vermächtnis schon besiegelt."
– Für ESPN-Kommentatorin Chris Evert ist Serena Williams die größte Spielerin aller Zeiten.

Falls Williams diese Einschätzung teilt, kann sie ihre Schläger beruhigt beiseite legen. Doch trotz ihres längst erlangten Superheldinnen-Statuts sollte man die pure Leidenschaft für den Wettkampf als gewichtigsten Faktor in Serenas Angriffsstrategie für Major Nummer 24 keinesfalls unterschätzen.

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Autor: Tobi
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